Mittwoch, 8. April 2009

Xi'an - Revisited

"Rate mal wo ich bin - schon wieder bei den Scherbenhaufen!"

Ungefähr so verriet mir unser Foto- und Latexprofi Guido seinen Aufenthalt, irgendwann in den großen Ferien. An der Terrakotta-Armee scheiden sich die Touristen-Geister. Entweder man findet sie interessant, oder völlig ätzend. Die Terrakottakrieger (und -pferde) sind Teil einer ziemlich gigantischen Grabbeigabe für den ersten chinesischen Kaiser Qin Shishuangdi.

Die Entdeckung der Anlage geschah rein zufällig im März 1974, als chinesische Bauern aus dem Dorf Xiyang versuchten, einen Brunnen zu bohren, um die Trockenheit zu bekämpfen. Am 29. März stießen sie auf eine harte, verbrannte Erdschicht. Bei einer Tiefe von vier Metern kamen Tonstücke zutage, darauf folgten ein mit Ziegelsteinen ausgelegter Boden, ein bronzener Armbrustmechanismus und bronzene Pfeilspitzen.

Die Nachricht verbreitete sich bis in die Kreisstadt Lintong. Der für den Schutz alter Kulturgegenstände zuständige Beamte Zhao Kangmin reiste mit Sachverständigen an die Fundstelle und nach diversen Untersuchungen der teilweise zerbrochenen, lebensgroßen Figuren wurde festgestellt, dass es sich um wertvolle Fundstücke aus der Qin-Zeit handelte. Die Figuren wurden ins Kulturhaus des Kreises Lintong gebracht und dort restauriert, die Information über diesen Fund wurde unter Verschluss gehalten.

Ein Xinhua-Journalist erfuhr jedoch von den Funden und schrieb einen Bericht darüber, durch den die Neuigkeit der Bevölkerung Chinas bekannt wurde. Einige Monate später zog eine archäologische Gruppe zu dem Gebiet der Grabanlage und begann mit einer genauen Untersuchung. Im Zuge dieser Untersuchungen wurde in der Grabanlage des Kaisers eine Tonarmee mit tausenden Figuren unter dem Boden entdeckt.

Bis heute ist erst etwa ein Viertel der gesamten Anlage komplett freigelegt. Der Grabhügel selber ist noch unangetastet.

(Quelle: Wikipedia)

Das Schicksal der restlichen Anlage ist noch unklar. Es gibt noch keine Pläne, wann die andern Kammern geöffnet werden sollen. Der Bauer jedenfalls sitzt jetzt am Eingang der Anlage und unterschreibt Bildbände - dafür brachte man ihm extra das Schreiben bei.

Von Xi'an - Muslimisches Viertel

Der Scherbenhaufen, wie ihn Guido so stiefmütterlich bezeichnet, war jedoch für mich nicht der Grund nach Xi'an zurückzukehren. Die Stadt hat mit dem dampfenden muslimischen Viertel voller Speisen und der schönen Stadtmauer, dem Hua Shan sowie dem vll schönsten Hostel Chinas noch wesentlich mehr zu bieten.
Von Shuyuan Hostel - Xi'an

Obwohl ich schon mal da war, habe ich keine Sekunde bereut wieder zurückgekehrt zu sein. Das meine Bekannte Jiajia uns dann noch die bisher nicht auffindbare alte Moschee, einen schönen daoistischen Tempel sowie die örtlichen Hotpot-Gepflogenheiten zeigte, rundete den Aufenthalt wunderbar ab.
Von Xi'an

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