Freitag, 10. April 2009

Mit Lucky Air nach Dali

Um eine CD vom Pekinger Künstler Xiao He zu ergattern, habe ich schon in Beijing einige Mühen auf mich genommen. In allen von mir befragten CD-Läden war ein einfaches "Meiyou" (Nö, ham'wer nicht...) die Antwort. Fündig wurde ich, man glaubt es kaum, schließlich im mehrere tausend Kilometer entfernten Dali, Provinz Yunnan im Süden Chinas.
Von Dali

Dali ist heute eine beliebte Touristenattraktion, mit seiner herausgeputzten Altstadt und seinen schönen buddhistischen Pagoden, den glaub ich ältesten dieser Art in China. Unterscheiden von den vielen anderen Städten mit schöner "Alt"-Stadt in China kann man Dali allerdings anhand seiner geographischen Lage.

"Dali is located on a fertile plateau between the Cangshan mountains to the west and Erhai lake to the east. It has traditionally been settled by the Bai and Yi minorities."


Der See ist schön und wo Minoritäten sind, da sind auch chinesische Tourismus nicht weit. Weit vor den chinesischen Horden scheinen jedoch westliche Backpacker das beschauliche Städtchen westlich von Kunming entdeckt zu haben. So finden sich dort viele niedergelassende "Aussteigertypen", wie man sie sonst in China nahezu nicht findet. Die meisten sind so mitte bis ende 30, was darauf hindeutet dass auch hier die touristische Erschließung durch den Westen nicht allzu lange her ist. Die meisten von ihnen sieht man mit chinesischer Frau und Kindern ein Restaurant, eins der unzähligen Cafes oder Kramsläden betreiben. So betrieb einer von ihnen auch einen wohlsortierten Musikladen, in dem ich schließlich meine gesuchte CD finden konnte.

Von Dali


Highlight in Dali war der unvergleichbar gute Seefisch außerhalb der Stadtmauern, der sich in der Pfanne noch zu einem kurzen Überlebenskampf entschied, was nicht nur die Köchin erschreckte. Brutal, aber sehr köstlich.

Weitere Besonderheit unseres Aufenthaltes war, dass wir überhaupt ankamen. Nachdem wir in Jinghong einen Billigflieger für unschlagbare 28 Euro gebucht hatten, hätten wir eigentlich mit allem rechnen müssen. Das unsere Airline jedoch "Lucky Air" hieß und das Logo einen einladenden Smiley enthielt, das überraschte uns dann schon ein bisschen. Seinem Glück überlässt man seine heile Ankunft schon ungern. Auf der Autobahn vom Flughafen in die Stadt wurden wir dann noch von wilden Rindern auf der Fahrbahn begrüßt. Wir waren definitiv froh, also wir endlich unbewegten Boden unter den Füßen hatten.

Von Dali


In Dali war Paul das letzte Mal dabei. Seine Freundin wollte er zwei Tage später in Kunming treffen, während es uns weiter nach Lijiang zog. Meine Kamera war zu dem Zeitpunkt schon abhanden gekommen, so dass die Fotos hier alle von ihm oder mir mit seiner Kamera entstanden sind.

PS: Den Grund, warum auch hier zur Zeit so viel zu lesen ist, hat Henning relativ treffend zusammengefasst (und währenddessen sich schon wieder abgelenkt ;) ).

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