Mittwoch, 29. Oktober 2008

Ku 18

Letzte Woche Freitag waren wir mit einer etwas größeren Gruppe im KU Eighteen - für einen weiteren Auftritt von Xiao He, der vor einiger Zeit schonmal Paul und Jörn begeistern konnte. Unsere Erwartungen konnten dieses Mal in keiner Weise erfüllt werden - warum? Kurz nachdem uns unser Taxifahrer in "nächster Nähe" des Ku18 absetzte, wurden wir überrascht von bisher eher ungewohnten Pekinger Wegverzierungen: Wir waren in Mitten des Pekinger Art District.

Kunst liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und lässt jedem Einzelnen viel Platz, um sich selbst zu entfalten. Dass man dabei nicht jedermanns Geschmack treffen kann ist selbstverständlich, zumal einem Anlass, Sinn & Zweck einzelner Kunstwerke vorenthalten bleiben. Uns wurde jedenfalls auf dem Weg zum Ku 18 nicht langweilig, das Repertoire an Kunstwerken war breit gefächert: Erster Blickfänger war eine gut drei Meter hohe Transformersfigur, gebaut aus der Karosserie eines alten VW Jetta. Weiter ging es mit mehr oder minder grotesken Skulpturen, kräftig beleuchtete Förderanlagen, scheinbar endlos verlegten Rohrleitungen und, und und... Dazu einen Haufen einladend wirkender Kneipen und Restaurants - dieses Viertel ist mit Sicherheit auch bei Tag nochmal einen längeren Besuch wert!

Durch eine kleine Einfahrt ging es auf einen großen Hinterhof mit Lagerhallen und einem großen, grün bestrahlten alten Förderkran, dahinter war ganz unscheinbar der Eingang zum Ku 18.


Zum Fotoalbum

Auch im Inneren musste man sich nicht lange umsehen, wir sind im Arts District. Der Laden ist eigentlich nichts anderes als eine stilvoll umgebaute alte Lagerhalle, doch auch die ursprüngliche Inneneinrichtung hat man sich scheinbar zu Nutze gemacht: Tische als Glasplatten auf alten Drehmaschinen oder um ausgediente Bohrmaschinen herum oder Lichtanlagen, montiert an den ursprünglichen Förderschienen an der Decke, sind nur zwei Beispiele. Zusammen mit viel Platz und indirekter Beleuchtung ergab das ganze eine wirklich stimmige Atmosphäre:


Ku 18, Bar

Anfangs war es erschreckend leer, außer unserer Gruppe waren höchstens noch zehn weitere Chinesen anwesend. Kurz nach Konzertbeginn füllten sich wenigstens noch die ca. 8 Ledersesselsitzreihen vor der Bühne und ein interessantes Schauspiel konnte beginnen: Experimental Folk.

Was wir die 1 1/2 Stunden gesehen haben, hatte scheinbar recht wenig mit Xiao He's letztem Auftritt im D22 gemeinsam, bis auf seine Art mit Gitarre, Laptrop, Synthie und vielen Loops Musik zu machen. Wahrscheinlich war das ganze zusätzlich noch eine Art Ausdruckstanz, jedenfalls entzog sich der eigentliche Inhalt, bzw. die Aussage dieses Auftritts unseren Kenntnissen. Interpretationen machen mit unseren bisher dünnen chinesischen Sprach- und Kulturkenntnissen noch keinen Sinn - bleiben wir einfach bei "experimental folk", eine für mich neue Definition.


Xiao He

Der Auftritt hatte aber definitiv seine Momente. Untermalt wurde seine Musik mit Hintergrundvideos (rückwärts fließende Wasserfälle, Wolkenbewegungen in den Bergen, das Übliche halt) und drei Tänzern, oder eher: "Bewegern". Die Bewegungen waren je nach Musik anfangs eher gemächlich, später dafür umso rasanter, aber stets sanft und mit nahtlosen Übergängen zwischen den drei Tänzern. Wer hier eine Rockperformance erwartet hatte, musste sich wohl erstmal auf etwas völlig Anderes umstellen.

In Motion

Wenn sich fünf bis sechs Gitarrenspuren, ein paar Klavierklänge und einfache Synthietrommeln mischen mit etwa genauso vielen Gesangsspuren der Art "tibetisches Mönchsgemurmel" oder "klassisch chinesischer Gesang" und einen dazu noch der ein oder andere Brumftschrei im Gehörgang steckt, bleibt man am besten bei "Chinese experimental Folk", und geht mit einer Erfahrung der Marke "das war mal was Anders" mehr nach Hause. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß.

Montag, 27. Oktober 2008

Guidos Fotos II: Yunmengshan

Baum, Typ Einzelgänger

Hier mal wieder ein kleiner Querverweis. Der Guido war ja am Wochenende auch dabei und diesmal sogar exorbitant schnell mit der Fotoauswahl. Die sind jetzt online und können hier eingesehen werden; weitere Personenfotos gibts hier.

Eine Auswahl gibts als "Appetizer" (schreibt man das so?)

Der Name ist Programm...

Flo, Stefan, ich beim rasten

Svenson und ich beim Aufstieg

Nächtliche Aussicht

D22 am Samstag, 19.10.

So, mit etwas Verspätung schreibe ich nochmal darüber, wie Paul und ich letzten Samstag im D22 waren. Obwohl etwas abgekämpft vom Trip an die Mauer, ließen wir es uns nicht nehmen das Wochenende in unserer Lieblings-Live-Bar ausklingen zu lassen. Auch diesmal gab es wieder besondere Schmankerl zu entdecken, die ich hier mal kurz vorstellen möchte.

Wu & the Side Effects




Link zum MySpace Auftritt

Absolut geniale Rockband, sehr basslastig, sehr gut. Der Schlagzeuger ist deutscher, der hier für die GTZ (Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) in Beijing arbeitet.



Kristian Anttila






Link zur Homepage

Als zweite Band spielten 2 sympathische Schweden, die wohl grad auf Urlaub in Beijing waren. War zwar nicht die ganze Band, aber Schlagzeug und Bass konnten vom Band ersetzt werden. Wir lernten während dem Auftrit Yingzi kennen, ein Mädel, das für eine Musikzeitschrift halbprofessionell Fotos macht und mir netterweise ein paar vom Auftritt geschickt hat. Daher die Quelle für die Fotos :).




Yingzi und meine Wenikgkeit



Weiterhin gab es noch die Band Fire Balloon, die ich aber bisher nicht im Internet finden konnte... Wie immer konnte man mit allen Künstlern nachher ein nettes Pläuschchen halten. Dabei hat uns letztere Band eingeladen, nächsten Freitag zu ihrem nächsten Konzert zu kommen. Bin sehr gespannt darauf!

Video vom Campus

Unsere guten Kollegen Henning und Johannes haben eine Videotour über den Campus gemacht. Sehr interessant vor allem natürlich für zukünftige Interessenten sowie diejenigen, die in Aachen oder Münster oder sonstwo dieses amerikanische College-Studium-Gefühl vermissen.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Mountaineer's Delight!


"Bu yong huo"(oder so ähnlich)! Unablässig wildes Gestikulieren mit einem Feuerzeug in der Hand; immer wieder die gleiche "IchwackeldemZeigefingerundschüttelmeinenKopfGestik". "No fire", übersetzt eine des Englischen mächtige Chinesin. Wie oft wurde uns das beim Betreten des Parks gesagt, denke ich vergnügt, während mein köstlich-süßer chinesischer Bratwurst-Verschnitt fröhlich über den züngelnden Flammen brutzelt. Unten drunter liegen 5 Süßkartoffeln in der Glut, bereit dampfend von uns verspeist zu werden. Der entspannten Lagerfeuerromantik, mitten auf dem Gipfel des Yunmengshan 1431 Meter über NN, konnten wir einfach nicht widerstehen. Es wird gequatsch, getrunken und gelacht. Schon irgendwie seltsam, wie kalt uns das Verbot der Parkwächter lässt. Denen sei an dieser Stelle gesagt: Wir haben gut aufgepasst, das Feuer klein zu halten und die Funken im Zaum ;) bitte Verzeihen.
Kalt ist das richtge Wort, denn ohne das, was zu erzeugen uns vom gemeinen Tier unterscheidet, hätten wir 8 fleißigen deutschen Wanderer die Nacht wohl kaum lebend überstanden. 20 Meter weiter, bewusst außer Verantwortlichkeitsreichweite, stehen unsere vier Zelte im nahezu laublosen Laubwald. Zweieinhalb Stunden steilen Aufstieg entlohnen wir uns mit Wurst, Fleisch, Hühnerfüßen, Süßkartoffeln und anderen pfeiffend garenden Köstlihckeiten. Wir, dass sind Christina, Sebastian, Heiko, Svenson und die hier altbekannten Flo, Stefan, Guido und ich. Schon Wahnsinn, was Pekings Umland so zu bieten hat, wenn man nur genau genug hinschaut. Wir sind die einzigen Menschen weit und breit und können bei Sonnenauf- und -untergang ein Panorama sondersgleichen genießen.

Wer sucht, der findet: Wahnsinnsausblick über das Gebirge nördlich von Peking

Der Gipfel im aufgehenden Sonnenlicht

Als wir morgens unsere schweißgebadeten T-Shirts gefroren von den Bäumen nehmen, wird klar, was uns eigentlich schon die ganze Zeit bewusst war: Das letzte Oktoberwochenende hat in Pekings Peripherie die ersten Minusgrade mitgebracht. Mit auf den Yunmengshan, Teil eines schroffen Sandsteinbergmassivs ca. 85 km nordwestlich von Peking. Ein paar von uns frieren nachts dank ihrer dünnen Schlafsäcke so stark, dass wir mit den ersten Sonnenstrahlen unser Lager verlassen und schleunigst den Abstieg beginnen.

Sonnenaufgang über der Seenlandschaft

Rast nach ca. der Hälfte von 2,5 Stunden Aufstieg

Geschafft! Zelte aufgebaut, es kann gegrillt werden!

Mit freundlichem Verweis auf Christinas Fotos

Dieser verläuft ähnlich dem Aufstieg am Vortag: Traumhaftes Panorama von Bergen bewachsen von einem Wald, der (laut Beijing Excursion Guide) über 100 verschiedene Baumsorten und unzählige Krähen sowie andere lautstarke Zeitgenossen in sich birgt. Nach Birken, Fichten, Weiden hören die, die ich erkennen konnte, jedoch schon auf :). Alles in Rot, Grün mit herrlichen Herbstönen. Abgerundet wird die Wanderung in diesem Hikers-Paradies, oder eben, dem Titel gleich Mountaineer's Delight (ebenfalls Excursion Guide :) ), durch scharenweise Chinesen, die uns beim Auf- und Abstieg entgegenkommen und somit Tag mit An- und Nacht mit Abwesenheit versüßen. Traum!

Flo (im Vordergrund) genießt mit mir den Sonnenuntergang

Dieses Foto liegt mir besonders am Herzen, da es erstens mal ausnahmsweise mit meiner Kamera entstand :) und zweitens zeigt, wie dieses sehr süße kleine Mädel gerade eine Kirsche aus ihrer Tüte sucht, um sie mir kurze Zeit später strahlend zu schenken. Ohne vorher ein Wort mit mir zu wechseln. Kurz darauf hat uns der Vater auch noch ein Taxi besorgt - Chinesische Gastfreundschaft, wie immer :).

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Bruderherz


Ich wurde/werde ja des öfteren gefragt, was mein Bruder hier macht. Für interessierte verlinke ich hier mal eine Präsentation, die er morgen im German Center in Beijing hält und auf seinen Blog geladen hat.

Hier klicken, bidde.

Mein Firefox hat diese Applikation für Folien nicht, also vielleicht bei Problemen mal mit dem Internet Explorer versuchen. Viel Spaß beim Durchklicken.

Dienstag, 21. Oktober 2008

Pan O'Rama II

Diesmal von unserem Trip zur Mauer. Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, ich werde jedenfalls nochmals im Winter und im Frühling die Aussicht genießen:


Die alte Mauer bei Jianko


Am höchsten Punkt


Auf dem Weg nach Mutianyu

Dr. Dschaennsen klärt auf: Die Mauer, eine unwirkliche Welt


Das Ding

Viele Mythen ranken sich um die große Mauer, den chinesischen Wall, Changcheng! Woher sie kommen ist unklar, viele existieren, einige sind wahr, manche jedoch frei erfunden. An dieser Stelle möchte ich aufräumen und ein paar Fakten zum größten Bauwerk der Weltgeschichte aufzählen:

1. Die Mauer ist ein einzelnes, zusammenhängendes Bauwerk
Sogar viele Chinesen glauben, dass es nur eine einzige Mauer gibt, die sich an einem Stück durchs ganze Land zieht – so ein Quatsch. Mal ehrlich, als ob Herr Rüttgers einfach seinen Zaun durch Becksteins Garten ziehen dürfte? Man darf ja nichtmal mit einem Ticket von einem Verkehrsverbund in den Anderen, wie dann einfach eine Mauer durch ein paar Königreiche ziehen?
Wahr ist, viele chinesische Königreiche haben ein Stückchen errichtet, um sich vor den jeweils anderen Königreichen oder vor den Nomaden aus dem Norden zu schützen. Manche Dynastien bauten neue Mauern, manche restaurierten Mauern ihrer Vorgänger, manche bauten parallel zu alten Mauern Neue, etc.. Die Mauern wurden stets in ungeschützen Gebieten errichtet, natürliche Schutzwälle wie steile Berge und Klippen wurden in die Verteidigung mit eingearbeitet. Die Mauer war also nie ein einziges, zusammenhängendes Bauwerk. Da hatten ja die Römer schon mehr drauf (oder?)!

2. Man kann die Mauer aus dem Weltall sehen
Der enttäuschte Taikonaut klärte auf: Man sieht sie nicht.



3. Reis wurde als Mörtel für die Mauer benutzt
Die Stadtmauer in Xian wurde mit Mörtel errichtet, in dem tatsächlich Reis enthalten war – also garnicht so abwegig. Auch, wenn man sich den Zerfall neuer Gebäude ansieht, könnte man die Geschichte glauben. Dieser Mythos lässt sicher bisher weder belegen, noch abstreiten, da chemische Analysen der Mauer bisher nicht abgeschlossen wurden.
Frühe Mauerwerke wurden allerdings noch nichtmal mit Mörtel errichtet, sondern einfach mit gepresster Erde, gestapelten Steinen und Lagen aus Strohmatten dazwischen. Erst die Ming begannen ihre Mauern mit Mörtel zu verstärken und erst im 16. Jhd. wurden große Gebäude vollständig aus Stein und Mörtel gebaut.



4. Die Arbeiter wurden unter der Mauer begraben
Das klingt cool, nicht wahr? Und das passt ins westliche Bild vom Osten: Knochen unter der Mauer in China, die Knochenstaße in Russland… alles Verbrecher & Kannibalen, die taugen doch höchstens für Bösewichte in alten James Bond Filmen! Aber auch „Bösewichte“ sind nicht dumm: Die Körper würden verrotten, ein Loch hinterlassen und damit die ganze Struktur schwächen. Dieser Mythos ist eng verbunden mit der Vorstellung, dass eine riesige Sklaven-Arbeiter-Armee die Mauer errichtet hat. Allerdings ist wenig bekannt, über die frühen Mauerarbeiter. Die Ming Mauer wurde z.B. sowohl von Soldaten, als auch von zivilen Arbeiten und Handwerkern errichtet. Gebaut wurde meist Stück für Stück, in vielen kleinen Projekten und über lange Zeiträume hinweg. Allerdings weiß man heute, dass manche Baukampagnen hunderte, tausende bis über eine Millionen Arbeiter brauchten.

5. Die Mauer wurde als Schnellstraße genutzt
Jetzt guckt Euch den Mist doch mal an, soll da wirklich ein Wagen drauf passen, beladen mit Steinen und Werkzeugen? Naja, teilweise ist die Mauer wirklich „Wagen-breit“, meist jedoch sehr schmal, selbst zwei Personen haben es schwer aneinander vorbeizugehen.
Aber wenn sie so schmal ist, wie wurde dann gebaut? Woher Nachschub und Versorgung? Mit ausgeklügelten Liftsystemen an jedem Stück. In vielen Tälern gab es zusätzlich ein kleines Fort hinter der Mauer, von wo aus Arbeiter ausgesandt wurden. Etwas weiter weg waren Soldaten stationiert und es gab Kornkammern zur Versorgung aller Arbeiter und Soldaten.

6. Rauch und Feuer dienten als Signale
Und John Wayne hat mit dem Kaiser Playstation gezockt. Dieser Mythos stimmt sogar. Genauso wie die Tatsache, dass Wolfsmist bevorzugter Brennstoff für Rauchsignale war. Die üblichsten Methoden, um sich gegenseitig vor Angriffen zu warnen, waren allerdings Schüsse, Leuchtsignale (Feuerwerk) und Flaggen. Diese Signale alarmierten die Forts vor Ort, die Verstärkungen schickten. Diese Verstärkungen sendeten Läufer zurück, um genauere Informationen über die Angreifer weiterzugeben. Es ist vielleicht nicht bekannt, dass in China bereits um 1044 salpeterhaltige Brandsätze verwendet wurden und, dass spätestens im 13. Jahrhundert mit Schwarzpulver gefüllte Bomben als Waffen eingesetzt wurden. Die Chinesen verwendeten also kleinere Kanonen (Musketen) zur Verteidigung, genauso wie Granaten, die aus ausgehüllten, versiegelten Steinen, gefüllt mit Schwarzpulver bestanden.



7. Die Mauer hat seinen Zweck nicht erfüllt
Ein großer Haufen Mist also, viel Stein um nichts, so eine Art Super-C (Aachen)? Aushängeschild für die Verwaltung und Prestigeobjekt zur Abgrenzung gegenüber dem Pöbel? Ja, nach all den Ausgaben und Mühen, sind die Mongolen in China eingefallen.
Man beachte, die Ming Chinesen konnten im 15. Jhd. Nicht mehr weiter in den kalten Norden vordringen – kein Geld & keine Versorgung mehr. Da sie aber das eroberte Gebiet nicht aufgeben wollten, musste man es verteidigen. Also entweder viele einzelne, gut verteidigte Außenposten errichten und das Land dazwischen opfern, oder eine starke Verteidigung für das ganze Gebiet errichten. Letzteres fordert eine ausgedehnte, verstärkte Verteidigungslinie und genau das war die Mauer. 1554 und 1561 wurden zum Beispiel zweimal zehntausende Mongolen erfolgreich davon abgehalten, ins Land einzudringen. Letztlich hat sich die Mauer zwar an manchen Stellen der Geschichte als unzureichende Verteidigung erwiesen, war aber für die Ming zum Erhalt der territorialen Vorherrschaft äußerst wichtig.


8. Da oben gibt’s nichts, außer Steinen, Bäumen und Wind
Das ist doch total Humbug. Flora & Fauna sind abwechslungsreich und bieten dem Menschen alles, um sich selbst zu versorgen zu können. Natürlich gibt’s Heuschrecken und kleine Echsen, Vögel und Insekten, aber was keiner bisher so genau wusste: Yaks.
Der geschickte Jäger erklimmt bei Dämmerung den nächst besten Baum und hält mit seinen Adleraugen Ausschau. Bereist nach kurzer Zeit regen sich große, dunkle Schatten im Dickicht: Das gemeine, chinesische Hochland Yak. Verwöhnt von naturfremden Großstadtchinesen, wagt es sich mittlerweile immer näher an den Lebensraum Mauer heran. Mit dem rascheln einer billigen Plastiktüte aus dem Supermarkt angelockt, ist das Halsband auch schon angelegt. Neugierig folgt das Yak meist bis zum Hort des entschlossenen und hungrigen Jägers. Dann das alte Teamspiel: Hinknien und schubsen, schon ist das Yak über dem Feuer und röstet vergnügt vor sich hin. Selbst dem Steak-Stempel hat es nur eine ruhiges Muhen entgegenzusetzen. Besonders friedliche Exemplare stellen sich nach längerer Diskussion auch gerne freiwillig über das lodernde Feuer. Wer nicht gierig ist und auch für den nächsten Besucher noch etwas Fleisch übrig lassen möchte, entlässt das Yak wieder aus seinem Dienst und schickt es zur Reha wieder in den Wald. Bald ist das Steak wieder nachgewachsen und erfreut den nächsten Jäger mit einem saftigen Abendessen.



Fakt ist: Die Mauer ist einen Besuch wert!

Montag, 20. Oktober 2008

Fußball an der Uni

Heute morgen hatte ich das erste Spiel für die Fußball-Auswahl des Automotive Engineering Football Teams. Ja, hier sagt man football, nicht soccer - sympathisch :). Jedes Department hat in (fast) jeder erdenklichen Sportart ein Team und spielt Meisterschaften innerhalb der Uni aus. Heute gings für uns in einem Freundschaftsspiel gegen das Mathematics Department - 4:1 haben wir die Rechenschieber vom Platz gefegt. Diese Theoretiker :). Ich habe versucht meinen Gegenspieler mit Sachen wie "Dein Gehirn ist noch kleiner als 1/n mit n->oo" zu provozieren, aber das hat der leider nicht verstanden :). Hat Spaß und Lust auf mehr gemacht!

Ich war natürlich die einzige Langnase auf dem Platz, und als wär das nicht genug, gabs für mich auch noch das Deutschland-Trikot (alle anderen hatten eins vom AC Mailand; ich nicht, da meine Nummer noch nicht gedruckt ist :) ). Unterstützt wurde ich von ein paar Deutschen, die versuchten mich mit "John Hunter" (fragt mich nicht, wer das aus meinem Namen gemacht hat...) - Rufen anzufeuern. Vielen Dank :).

Als Schuhe sind übrigens nur diese extrem hochwertigen Exemplare erlaubt:
Kostenpunkt: 3 Euro im Supermarkt. Warum? "Because we are no professionals!" Während es in Deutschland heißt, "wenn schon nicht wie ein Profi spielen, dann wenigstens aussehen wie einer" scheint hier also eher der Statussymbolgedanke zu dominieren. Hierarchie!

Pauls Fotos

Auch der Paul, der mit uns reist, ist vor ein paar Wochen zum "Spiegelreflextäter" geworden. Damit auch diese Fotos weit verbreitet werden mögen, sind hier ein paar davon zu sehen mit Hinweis auf den Blogeintrag (der noch geschrieben wird und deshalb bisher auf den Blog an sich verlinkt ist :) ) mit noch viel mehr tollen Fotos.

Pamina

Garry und Stefan
Gewohntes Bild: Chinesen vollquatschen :), diesmal an der Mauer

"Welcome to Beijing!" Süß


Sonntag, 19. Oktober 2008

Daniels Fotos


Das, was ich unten zu Guido geschrieben habe (gute Fotos und so :) ), gilt in gleicher Weise für Daniel. Besonders hervorzuheben ist seine Art, mit den Fotos Geschichten zu erzählen. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich da mal durchzuklicken. Die Fotogeschichten mit lustigen Kommentaren findet ihr hier:

Guoliangcun

Hua Shan

Als Vorgeschmack gibts ein paar ausgesuchte.


Stau auf dem Weg zurück von Guoliangcun

Das Making-Of zu Guidos Sprungfoto :)