Montag, 22. Dezember 2008

Völlerei, Weihnachtsstimmung & 4. Advent

Wie war sie, die letzte Woche. Was gibt's hier noch zu tun neben Fahrzeugtechnik lernen, Chinesischvokabeln pauken und bei Minusgraden den sportlichen Ausgleich zur Lernerei zu suchen? Ganz klar.

FRESSEN!



Weihnachtsstimmung bei
That's Mandarin, unsere
Chinesischschule

Ohja, nicht zu knapp. Was müssen unsere "Wohnheims-Fachkräfte" nur von mir halten... Zwei Wochen lang kam ich zwei mal täglich mit suchendem/hoffendem Blick zur Eingangstüre unseres Wohnheims hinein und schielte immer ganz dezent an der Theke vorbei, hinüber zum Haufen von Paketen für Koreaner, Chinesen und andere Wohnheimsbewohner. Immer auf der Suche nach bekanntem Verpackungsmaterial aus Deutschland, aber nichts. Nach ein paar Tagen ist der Sinn meiner täglichen Spähaktionen wohl aufgeflogen, wahrscheinlich nachdem ich in einem Moment höchster Verzweiflung jammerte, warum denn kein Paket für mich da sei, ob mich meine Eltern wohl nicht lieben? Naja, danach jedenfalls wurde ich jeden Morgen und Abend ganz persönlich mit einem lächeln und einem herzlichen "méiyǒu" begrüßt - "haben wir nicht".
Die Pakete machten ihre Runden, Kekse wurden vernichtet, Kuchen verspeist und ganz Schokoladendivisionen beglückten gestrandete Exildeutsche. Angeschlagen von einem anstrengenden Uni-Dienstag (gottseidank habe ich ab Dienstag mittags schon immer Wochenende), quälte ich mich den Aufzu... die Treppen hoch, ab ins Zimmer, frusten. Aber dann klingelte mein Telefon, die 33 vor zu Beginn der Telefonnummer machten mich stutzig, was will die Rezeption von mir? Habe ich brennende Kerzen stehen gelassen? Zu viel an die Wand geklebt (Kurze Hinweiszettel dieser Art findet man jederzeit auf seinem Schreibtisch)?
Nein, ein Wort und ich wusste was Sache ist: "bāoguò", Paket. Florian, der den Empfang schon fünf Minuten vorher live mitbekommen hatte, wollte sich wohl zusammen mit mir freuen! Er wollte das Paket für mich "annehmen", ha, Schurke! Er wollte mich erpressen, hätte jedoch mit furios-brutaler Gegenwehr rechnen müssen.
Erlöst, das Paket von Mama ist da! Aber die Schrift? Vertan - Überraschung vom Alten. Voll gepackt mit Allerlei Köstlichkeiten. Stollen, Früchtebrot, Marzipan, Schokolade ... Die Weihnachtstage, gerettet. Und einen Tag später? Die selbe Nummer, der gleiche Anruf. Paket ist da, heute von Muttern. Selbstgebackenes, köstlich! Trotz meiner Ankündigung, ich würde eh keine Weihnachtsdeko aufhängen, also bitte nichts mitschicken, waren die Leerräume des Pakets gut gefüllt mit Anhängern, Sternen, etc... Trotz meiner Ankündigung habe ich alles aufgehängt und freue mich noch jetzt über die Dekoration. Zum Keksstatus: Mittwoch-Sonntag, alles weg. Die Kalorien mussten erstmal mit 6 Stunden Badminton und 2 Stunden Fußball wieder vernichtet werden.

Michas Weihnachtsbaum

Nachdem ich die vergangen Adventstage immer schön von meinen Kommilitonen durchgefüttert wurde, habe ich zum 4. Advent eingeladen und ein Kaffeekränzchen in meiner kleinen Bude organisiert. Ausgeschlafen aber ungeduscht (Warmwasser nur bis neun...) wurde ich beim Kaffee kochen von Henning und seiner Kamera überrascht, der meinte seine Sonntagsreportagen einfach mal in mein Zimmer zu verlegen. Wie ihr sehen könnt, Pseudo-Weihnachtsstimmung par excellence! Naja, lecker, lecker, vollgefressen.

4. Advent, Gude Laune


Sonnenuntergang


Keine Kommentare: