Sonntag, 13. September 2009

Ein weiterer Urlaub neigt sich dem Ende

13. September 2009, ich sitze an meinem letztem Urlaubstag in einem verruchten Internet-Cafe in den Hinterstrassen Bangkoks und versuche moeglichst entspannt die letzten paar Baht in meinem Portemonait mehr oder weniger sinnvoll auszugeben.
Den dringend benoetigten Friseurbesuch habe ich bereits hinter mich gebracht und ein paar Baht bleiben mir noch, um mir endlich mal eine Thai Massage zu goennen und nachher zum Flughafen zu fahren. 2 Monate Urlaub und nicht eine Massage, das kann ich so nicht auf mir sitzen lassen.

Ansonsten kann man heute grosse Ansammlungen von Menschen vor kleinen veralteten TV-Gaeraeten in kleinen Gaesschen beobachten, wo es fast an jeder Ecke stark nach eigenen Gewuerzen oder Thai-BBQ riecht und der naechste Stand mit frischen Frucht-Shakes oder gefakten Kleidungsstuecken keine 30s entfernt ist. Geschaut wird Muay Thai, Thaiboxen - der Nationalsport Thailands. Ich persoenlich kann der Uebertragung nicht viel abgewinnen, geht mir die laut dudelnde und in meinen Ohren nicht sonderlich harmonische musikalische Begleitung doch schnell auf die Nerven. Erinnert haben mich die Begeisterung der Thais und die kleinen Gruppen von 5 - 15 Leuten beim Mitfiebern allerdings an die Gruppen aelterer Leute in China, meisst Maenner, die ihren Nachmittag am liebsten bei Gluecksspielen oder eine Runde chinesisches Schach verbringen. Und so kam bei mir heute bereits der erste Schub von Vorfreude auf, morgen frueh wieder im Taxi auf dem Weg von Beijing Flughafen in die Innenstadt zu sitzen und mit dem Taxifahrer ein paar Brocken uebermuedetes Beijinghua auszutauschen.

2 Monate Urlaub... Tatsaechlich sind wir vor zwei Monaten, am 15. Juli gemeinsam (Flo, Paul und ich) von Beijing nach Saigon geflogen und haben uns dort mit Joern getroffen. Davor gabs noch einige entspannte Tage auf dem Huang Shan und in Hangzhou, sowie eine klasse Kurztrip in die Innere Mongolei - sodass wir jetzt gute 10 Wochen unterwegs waren. Die Jahresgrenze unseres Auslands"Jahres" am 8. September ging unbemerkt an mir vorbei, genauso wie viele Geschehnisse in der Heimat und in Peking waehrend der vergangenen Wochen.
Wie schnell Zeit vergehen kann, wird einem, wie immer, erst am Ende deutlich, wenn man wieder ueberschlaegt und rekapituliert, was man in der vergangen Zeit alles erlebt hat. Zu realisieren, dass wir im letzten Jahr grob ueberschlagen 19/54 Wochen unterwegs waren, hat mich mich ganzschoen ueberrascht.
Schoen, dass mich dabei meine geliebte dslr-Kamera wenigstens 35/54 Wochen begleiten konnte, ehe sie auf unerklaerliche Weise "den Geist aufgegeben hat"... Trost spendete mir dafuer dann meine kleine, 5 Jahre alte Kompaktkamera auf weiteren Wegen, ehe diese nach 52/54 Wochen auf der Khao San Road in Bangkok sanft aus meiner Hosentasche entfuehrt wurde und sich der Entfuehrer noch immer nicht mit einer Loesegeldforderung bei mir gemeldet hat. Gut, dass ich meine eigenen zwei Augen nicht so einfach verlieren kann...
An dieser Stelle ein dickes Dankeschoen an alle Reisebegleiter des letzten Jahres fuer eine gute Zeit.

Heute Nacht um 0:50 fliege ich mit Air China von Bangkok nach Beijing - Direktflug, was fuer ein Luxus? Wer im Grossraum Ost-Asiens flexibel planen moechte, sollte sich besser vorher genauestens ueber die Urlaubszeiten der Chinesen informieren. Ansonsten findet man viele ausgebuchte Fluege in die Hauptstadt und unbequeme 2-Stop Fluege, die sogar noch teurer sind.

Morgen um 06:30 lande ich in Beijing, am 21. um ca. 8 Uhr morgens sitze ich im Buero meines Arbeitsgebers fuer die naechsten zwei Monate - dazwischen gibts noch keine Gewissheit. Als erstes muss ich mich um meine Bleibe bis Dezember kuemmern. Da ausser mir auch noch Flo und Sven ein Praktikum in Beijing absolvieren, haben wir uns fuer eine dreier WG im Osten der Stadt entschieden - diese muss aber noch gefunden werden.
Am naechsten Montag kann ich dann mit meinem Praktikum beginnen und muss sagen, dass ich mich auch mal wieder auf einen geregelten und strukturierten Alltag freue. Die Tatsache, dass in dem Buero eine klasse Kaffeemaschine auf mich wartet, mit der ich taeglich wohlduftende Kaffeespezialitaeten zubereiten kann (muss), um die Arbeitsmoral hoch zu halten, spielt dabei keine unentscheidende Rolle :)

Mit weiteren Neuigkeiten und Berichten aus dem Urlaub dann wieder aus der Hauptstadt - Peking kann kommen!


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