Schon ist es wieder so weit. Ein weiteres Jahr ist rum! Das ich es dieses Jahr hier in China verbringe, kommt bei mir grad irgendwie nicht so wirklich im Kopf an. Zumindest nicht als etwas ausserordentlich besonderes. Irgendwie doch wie jedes Jahr, eine Feier mit Freunden, ein bisschen Alkohol und dann morgen den Tag über rumgammeln... Das könnte 1:1 auch in Münster stattfinden. Nimmt man mal meinen Antibiotika-Aussetzer vom letzten Jahr raus.
Auch insgesamt ist hier in China bei uns etwas der Alltag eingekehrt. Die Uni hat in den letzten Wochen aufregende Reisen verhindert, so dass wir 95% unserer Zeit hier auf dem Campus verbringen. Hier, wo am Anfang alles neu, bund aufregend und toll war, ist mittlerweile zumindest eine gewisse Konsolidierung eingetreten. Auf dem Weg zur Uni regt man sich mehr über das chinesischen Verkehrsbenehmen (existiert das überhaupt) auf, als es interessant zu finden. Dass man dabei selbst sich gewisse Ruppigkeiten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern angewöhnt hat, sei gar nicht erwähnt. In der Mensa hängt so manchen das fettige, reisreiche Essen schon etwas zum Hals raus, der sich zu Beginn darüber noch mächtig gefreut hatte.
Und der tägliche Blick in die Sockenbox offenbart dann schließlich das offensichtlichste Zeichen dafür, dass wir schon recht lange hier sind: 7 einzelne Socken ohne passendes Gegenstück. Und schwupps, sind die ersten knapp 4 Monate Beijing vorbei. Das Chinesisch tröpfelt auch nur vor sich hin, da Verbrennungsmotoren derzeit den Großteil meiner Gedanken einnehmen. Aber irgendwie hat das Gefühl des "Eingelebtseins" auch viel Gutes. Wir fühlen uns Wohl.
Mal sehen, was das neue Jahr so alles an Überraschungen offenbart!