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Donnerstag, 28. Januar 2010

Freitag, 4. Dezember 2009

Sondermeldung


Zwar etwas später als erwartet, aber dennoch:

Letzte Woche war es endlich so weit. Lange hatte ich diesen Moment herbeigesehnt, hatte manipuliert, Pläne geschmiedet, Ereignisse darauf hin gelenkt und mich aktiv beteiligt. Doch nichts ist geschehen. Und dann, völlig unerwartet passierte es letztlich.

Leicht angetrunken machten Flo, Aifung und ich uns auf zum 24/7 Markt, um Lebensmittel für den nächsten Mauertrip zu besorgen. Und während wir da stehen und über chinesische Bierqualität diskutieren, passierte es plötzlich, heimlich und nahezu lautlos.

Hinter uns, aus dem Regal, ist ein Sack Reis umgekippt.

Dazu die Nachricht aus der China Daily

Datum: Sam 21, Nov 2009 16:49


In der chinesischen Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan ist am Donnerstag ein Sack Reis umgefallen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Parteikreise berichtete, neigte sich das 20-Kilo-Gebinde zunächst fast unmerklich, um dann plump umzukippen. Gefahr für die Bevölkerung bestand nach offiziellen Angaben zu keiner Zeit. “Wir haben schon lange mit einer solchen Situation gerechnet und waren daher auf alles vorbereitet”, sagte der Vize-Direktor der Lebensmittelbehörde, Sheng Fui. Zeugen berichteten von einem fast geräuschlosen Ereignis.


Quelle: China Daily, 21. November 2009


Freitag, 28. August 2009

SPD - oder doch PSD?

Nur mal ein kurzes Kuriosum am Rande...die uns vor ein paar Tagen aufgefallen ist:

Die chinesische Shanghai Pudong Development (SPD) Bank besteht anscheinend so sehr darauf, das Logo der PSD-Bank zu imitieren, dass sie dafür sogar bereit sind, eine falsche Reihenfolge ihrer Abkürzungs-buchstaben in kauf zu nehmen...Sachen gibt's...

Dienstag, 5. Mai 2009

Die spinnen....

Laut einem Bericht der durchaus seriösen Agentur Reuters, hat eine Provinzdirektion in Hubei in Zentralchina einen Husarenstreich an Politik in letzter Sekunde gestoppt:

A county government in central China has rescinded an order which was intended to make officials smoke more to help the local economy, local authorities said on Tuesday.

Functionaries in Gongan county in rural Hubei province had been ordered to smoke at least 23,000 packs of cigarettes a year, worth nearly 4 million yuan ($586,700), to cushion government finances, according to regional media reports.

Those who failed to meet smoking targets or were caught smoking brands from other provinces would have been fined, the reports added, citing a government document issued earlier this year.

But the government has now backtracked after an uproar in the local press criticizing the policy as being harmful to health and a waste of public money.

Dienstag, 28. April 2009

Chinas Web 2.0

Wer denkt, dass sich chinesische Fakes nur auf Produkte beschränken, der ist weit gefehlt. Die Chinesen tragen nicht nur begeistert Marken wie Clio Croddle (siehe Bild). Nein, sie finden es auch als sebstverständlich, im Internet auf Fakes zurückzugreifen.

Von Kuriositäten


Web 2.0 auf chinesisch nicht etwa die Zhongwen-Version des Originals, sondern eine eigene Kopie. China ist wohl das einzige Land der Welt, in der Google nicht Marktführer ist. Hier suchen 60% der Leute mit Baidu. Weitere Beispiele gefällig?



Aufgrund der laxen Durchsetzung des Urheberrechts in China werden nicht lizenzierte, urheberrechtlich geschütztes Material, wie Filme und Musikvideos in voller Länge, gezeigt; auch Kopien von Videos von anderen Videoportalen sind reichlich vorhanden.
Wikipedia über Youku

Wer braucht schon ICQ und Facebook? Hier gibts Kaixin und QQ. Während die Welt mit Paypal zahlt, macht's der Chinese mit Alipay.

Sonntag, 19. April 2009

We did it!

Die letzten ca. 25 Blogeinträge hat alle Jörn geschrieben, meinen letzten gab es Anfang März. Ohne seinen Schreibeinsatz, wär dieser Blog wohl inhaltslos in Vergessenheit geraten, erkrankt und schließlich and den schrecklichen Folgen solch einer Krankheit gestorben, dahingerafft ohne Leser, verreckt. So muss ich jetzt tatsächlich noch suchen, was aus unserem schönen Frühjahrsurlaub noch nicht erzählt wurde - ein paar Ziele haben wir da noch angesteuert. Was habe ich gemacht die letzten Monate? War ich untätig? Wieso habe ich diesen Blog so sehr vernachlässigt, wie konnte ich nur? So leid es mir tat, es gab wichtigeres zu tun und gestern konnten wir die Früchte dieser Arbeit ernten - Wie did it!


Da kann ja nichts mehr schief gehen!


Dank unzähliger Einsätze, unermüdlichem Einsatz und verbissener Entschlossenheit haben wir sie gestern erhalten: Die "Frequent Drinker Card" aus dem La Bamba in Wudaokou, (Prost!). Mit dieser Karte eröffnen sich plötzlich völlig neue Dimensionen in Peking, Türen die vorher geschlossen waren werden uns jetzt offen gehalten, mit rotem Teppich davor. Man ist nicht mehr irgendwer, in Peking, einer unter vielen Millionen - nein, seht sie an, schaut, frequent drinker aus dem La Bamba! Wir können unser Glück noch garnicht fassen, zu den Auserwählten zu gehören, eine große Ehre wie sie nur einer Minderheit der chinesischen Gesellschaft erfahren darf. Ich hoffe die treue China-Weekly Leserschaft entschuldigt diesen Aussetzer, zu Gunsten eines besseren Lebens!

Naja, Faulheit hatte doch gesiegt die letzte Zeit. Zuviel Anderes um die Ohren, ganz einfach. Ich gelobe Besserung es Jörn gleich zu tun und mich öfter mal wieder einzuklinken. Achja, bevor hier ein falsche Eindruck entsteht wir wären "overfrequently" drinker, so sind wir an dieses Prachstück der chinesischen Kartenindustrie geraten (Mit der gibts das Bierchen im LaBamba übrigens immer für 10 Kuai, statt für 15, also eine lohnende Protemonaitentlastung):

Sven: "Drei Bier bitte"
Fuwuyuan: "Habt ihr auch eine frequent Drinker card?"
Sven: "Nein, aber wir hätten gerne eine"
Fuwuyuan: "Ok, moment"

Keine zwei Minuten später kam der Kellner wieder hoch und hielt drei Exemplare in der Hand.

Sven: "Ok, drei Bier bitte für 10 kuai"
Fuwuyuan: "Ok, dafür musst du aber
runter an die Theke gehen und dort dein Bier bestellen"


Na klar, das wäre ja auch zu schön gewesen. Also geht Sven runter, hält stolz seine Karte in die Höhe und erhält drei köstliche TsingTao für den fabehaften Preis von 30 kuai. Diese klassische Beispiel asiatische Logik war mal wieder Anlass für den Austausch einiger herrlicher Erfahrungen der Marke "Oh man", Dinge die wir alle in den vergangen Monaten mehr im Vorbeigehen mit einer gewissen Portion Selbstverständnis aufgenommen haben und die ausgelöst durch diesen Fall wieder belustigend in Bewusstsein vordrangen. Mittlerweile sind viele Dinge einfach zur Normalität geworden. Man sieht sie, und geht weiter, classic! So gingen wir gestern die Hauptstraße von der Uni nach Wudaokou und plötzlich öffnete sich kurz die Tür zur Hotellobby zu unserer rechten und die Chinesin rotzte erleichtert auf den Fußabtreter for der Tür - hauptsache nicht auf den Boden im Hotel, das wäre ja ekelhaft. Es hat einige Sekunden gebraucht um sich darauf zu besinnen, was man da gerade eigentlich wieder gesehen hat. Tür wieder zu, hao wan, ein großer Spaß!


In diesem Sinne:
Prost!

Montag, 13. April 2009

Testosteronüberschuss

A bias in favor of male offspring has left China with 32 million more boys under the age of 20 than girls, creating “an imminent generation of excess men,” a study released Friday said.

For the next 20 years, China will have increasingly more men than women of reproductive age, according to the paper, which was published online by the British Medical Journal. “Nothing can be done now to prevent this,” the researchers said.

Chinese government planners have long known that the urge of couples to have sons was skewing the gender balance of the population. But the study, by two Chinese university professors and a London researcher, provides some of the first hard data on the extent of the disparity and the factors contributing to it.



Quelle: CDT

Angesichts der Statistiken, dass in Gesellschaften mit einem hohen Anteil junger Männer die Neigung zu Bürger- und sonstigen Kriegen besonders hoch ist, sind das auf jeden Fall ziemlich alarmierende Zahlen. Zweimal die Bevölkerung von Nordrheinwestfalen, die als Singles sterben werden? Das ist wohl eher unwahrscheinlich. Vielleicht machen es die Chinesen ja bald den Deutschen nach und werden im Rest von Asien (oder vielleicht dann in Europa? :) ) als Rotlichttouristen bekannt.

Donnerstag, 26. März 2009

China

Gibt es Alltagssituationen, die China wirklich charakterisieren? Ich glaube kaum nicht wirklich umfassend, dafür sind Land und Leute zu vielfältig. Ein paar Urlaubserinnerungen als Kandidaten gibt's aber schon.



...z.B. wenn man denkt, bei KFC gegessen zu haben und beim rausgehen merkt, dass der Laden EFG heißt. Das Verhältnis zum Kopieren ist hier halt anders. ...oder man vor einem dieser Schilder steht.

Das Verhältnis zu sorgfältigen Übersetzungen nämlich auch. ..oder einem morgens im Dunkeln auf der Landstraße in Yuanyang ein rückwärts joggender Rentner entgegen kommt. ...oder man betrunkene (= in Alkohol eingelegte), lebende Schrimps serviert bekommt (Heiko und Sven). ...oder der Sitznachbar im Bus sein Kind über den Mülleimer hält, damit es seine Notdurft verrichten kann. Und dann wenig später noch selbst hinterher bricht. :D Wenn man in einem kleinen Restaurant ist und die Besitzer sich so darüber freuen Westler zu bedienen dass sie zur Feier des Tages eine vorbeiziehende Gruppe mit Instrumenten und einem Drachen-Gruppenkostüm (der Gruppe Sinn ist mir bis heute nicht klar) bezahlt, doch eine Runde durchs Lokal zu drehen. ...Oder wenn man in Yangshuo einen Mann auf einem Bürostühl auf einer LKW Ladefläche rumfahren sieht. Safety first!

Diese und unzählige andere Geschichtchen, die sich auf diesem und den anderen Blogs finden, haben wie immer den besonderen Reiz der Reise ausgemacht! Jeden Tag ein bisschen Kopfschütteln, so kommt man auch nicht in einen Reisetrott hinein. ;) Manchmal ist es nervig, wenn man sich z.B. mal wieder wundert wie die Leute im Gehen im Weg stehen können, aberhäufig ist es im Nachhinein auch einfach: Sympathisch.

Schließlich - last but not least - gibt es noch eine Sache. Kai Strittmaier beschreibt es ungefähr so: Ist man aus Peking wieder zurück in der Heimat, und hat Fernweh nach dem Reich der Mitte, gilt es folgendes zu tun. "Um die Atmosphäre von Peking möglichst originalgetreu zu rekonstruieren ... seien Sie nett zu Ausländern." Das können wir auf den Rest von China ausweiten!

"Hello, my name is Marry, this is my mother. She wants to help you get on the bus."
(Zitat von der völlig überfüllten Busstation in Zhangjiajie, als 4 Deutsche verzweifelt versuchen in einen Bus zu kommen der uns nach Fenghuang bringt.)

Montag, 9. März 2009

Helden des Lebens - Kein ganz normaler Tag!

Was für ein Tag... So ein Tag, für den es sich wirklich noch lohnt einen Blogeintrag zu schreiben! Aber was ist eigentlich passiert? Naja, ich glaube ich fange besser bei der eigentlichen Ursache der Geschichte an:


Nach unserer Ankunft in Peking im vergangen Jahr, schlugen sich direkt einige der Uni-Departments (Automotive, Pruduction engineering etc.) um die Teilnahme der deutschen Gäste an der ein oder anderen sportlichen Aktivität. Einige spielen seit dem Fußball, andere Basketball oder Badminton. Und ich? Nun, um keine gesonderte Aufmerksamkeit zu erregen hatte ich es niemandem mitgeteilt, aber mich hat das Universitäts-Rennteam angesprochen und nach einer kurzen Probefahrt direkt in das Tsinghua racing Team aufgenommen. Ich wurde angeblich bei einer meiner Radtouren vom Teachingbuilding 6 zurück zum Wohnheim beobachtet und entdeckt, der rabiat, zügige Fahrstil hat den Chinesen wohl gefallen. Ich konnte meine Mitgliedschaft im racing Club bisher niemandem mitteilen, ihre versteht, Neider und so ...

Archivfoto, Rennfahrer Jannsen, 2008

Die ersten Monate waren toll, eine Rundfahrt nach der Anderen. Erst Instituts-intern, dann gegen andere Institute, schließlich die Beijing Meisterschaft. Ein Rennen nach dem anderen habe ich gewonnen, Kontrahenten ausgestochen und am Straßenrand liegen gelassen. Letzte Woche war es dann soweit: Rennfahrer aus der ganzen Welt fanden sich hier in Peking ein, um gegen das glorreiche Automotive Team der Tsinghua University im International University Cup 2009 anzutreten - vergebens. Wir waren nicht zu schlagen, auch das favorisierte deutsche Team der Universität zu Köln hatte das Nachsehen. Nach der Siegerehrung bekam ich einen Anruf, Fritz Schramma, Oberbürgermeister der Stadt Köln, hat mich zur gesonderten Siegerehrung nach Köln eingeladen, schließlich siegt nicht alle Tage ein deutscher Austauschstudent ein solches Event in China! Das war Samstag Mittag, danach musste alles ganz schnell gehen. Per Privatjet nach Köln, Eröffnungsgala, Siegerehrung, das volle Programm. Am Sonntag morgen auf dem Weg zum Flughafen passierte ich die Unglücksstelle, an der das Kölner Stadtarchiv einstürzte. Nach einer kurzen Autogrammstunde mit der Feuerwehr half ich noch kurz bei den Bergungsarbeiten, leider konnten nur ein paar wertvolle Dokumente sicher gestellt werden. Hier ein Foto von gestern Morgen:



Die Feuerwehr und Ich, hao wan!

Der Flieger ging bereits um 10 Uhr morgens, also musste ich mich alsbald auf dem Weg zum Flughafen machen. Nach einer angenehmen Überschallreise kam ich gegen 7 Uhr abends in Peking an, es war bereits dunkel. Nach soviel Aufmerksamkeit ließ ich meinen Fahrer wissen, dass ich lieber den Taxi nehmen wollte, ich hatte Beijinger Smalltalk bereits vermisst. Die Taxifahrt war sehr entspannt, nach dem ich noch kurz mit dem Taxifahrer über die Verstaatlichung und Enteignung des Opelkonzerns und der Folgen für die deutsche Automobilindustrie diskutierte, standen wir in Beijings Business District im Stau. Der Grund, der zweite CCTV tower brannte! Was für eine Tragödie, angeblich waren Feuerwerkskörper Ursache des Unglücks.
Ich witterte den Bedarf nach zusätzlichen Rettungskräfte, bezahlte meine Fahrer und rannte zur Unglücksstelle. Ein Kind war im 46. Stock des Gebäudes gefangen und niemand wagte sich es zu retten - es sei aussichtslos. Das konnte ich nicht akzeptieren und rannte zu seiner Rettung ins Gebäude. Ich erinnere mich nurnoch an die verzweifelten Warnungen der Sicherheitskräfte, ehe ich das Gebäude betraf. Kurze Zeit später war ich wieder bei Bewusstsein, das sechsjährige Mädchen sicher im Arm. Angeblich durchbrach ich mit dem Kind auf dem Arm die Fensterfront im 46. Stock und sprang mit ihr in die Tiefe. Glücklichweise befand sich ein sinnvoll zusammengekehrter Haufen Müll direkt unter uns in wem wir landeten, ehe ich wieder zu mir kam. Was wäre passiert, wenn man hier Müll sachgemäß entsorgen würde? Ich möchte garnicht darüber nachdenken.
Ich übergab das verstörte Kind an die besorgten Eltern und machte ich mich schnell aus dem Staub, ehe die Presse auf meine Heldentat aufmerksam wurde, soviel Ruhm an einem Tag? Ich bitte Euch!



Es brennt, Hilfe ist unterwegs!


Erst im Taxi merkte ich, da stimmt doch irgendwas nicht. Das Adrenalin wich langsam aus meiner Blutbahn und machte den Weg frei für Schmerzimpulse aus meinem linken Fuß. Was ist da geschehen? Ich muss mich irgendwie verletzt haben. Kaum war mein Knöchel auf Tennisballgröße angeschwollen, machte ich mich auf dem Weg ins Krankenhaus. Röntgenaufnahmen gaben mir Gewissheit: Ein Knochensplitter. Nach Rekonstruktion der Rettungsmaßnahmen wurde klar, bei der Ladung auf dem Müllhaufen muss ich auf einem unglücklich gestapelten Haufen Hühnerfüße gelandet sein, die Bänder konnten der Wucht des Aufpralls auf diesem losen Grund nicht standhalten.

Röntgenaufnahme des Heldenfußes

Noch im Krankenhaus holten mich die Ereignisse des Tages alle wieder ein, diese Heldentaten, solch Ruhm, all dies wurde überschattet als mir endlich klar wurde: Stefan, das war es mit deiner Rennfahrer Karriere! Du wirst nie wieder in der Lage sein ein Fahrzeug zu lenken, geschweige denn ein Rennen zu fahren. Da saß ich, im Warteraum des International SOS, zurück in die Steinzeit - Du musst wohl wieder am Schreibtisch sitzen und an Deiner Studienarbeit basteln, genauso wie all die anderen armen Seelen des Tsinghua Austauschprogramms. Keine Extrawurst mehr für mich, keine Siegerehrungen, kein Champagner: Mensa und Kaffee, die alten Bekannten. Und jetzt krüppel ich durch Peking, Stolz gebrochen aber mit gehobenem Haupt, denn auf dem Weg zum Wohnheim sprach mich der Vorsitzender der Automotive Behindertenabteilung an: Wir trainieren für die Para-Uni-lympics. Erst an der Uni, dann in Peking und schließlich International! Ich habe wieder Perspektive - Was für ein Tag!

Bis zur Mensa schaffe ich es noch!

PS: Gerüchte machen die Runde, Neider verbreiten schamlos Geschichten und versuchen meine heroische Verletzung auf anderem Wege zu erklären. Angeblich sei ich nach einer durchzechten Nacht mit zuviel Kleingeld durch den Fahradkeller des Zijing #21 stolziert und beim Einsortieren meiner Geldscheine hätte eine Windböe einen 10 Yuan schein erfasst und über das Geländer geweht. Böse Zungen behaupten ich wäre dem umgerechneten Euro nachgegangen, über das Geländer geklettert und die letzten 50cm des Weges auf die Wiese unterhalb des Radkellers "gesprungen", auf der mein Geld sehnsüchtig auf mich gewartet hätte. Und jetzt kommt es: Der unspektakuläre Fall wurde angeblich gebremst von einem Loch im Rasenboden, der mir alsbald das Gleichgewicht geraubt hätte. Was für ein Schwachsinn, durch das Wegknicken hätten mir die Bänder wohl ein Stück des Knochens rausgerissen... So versucht man mich hier zu denunzieren! Wer glaubt denn so eine bescheuerte Geschichte? Wann immer ihr diesen Unfug hören solltet, nicht glauben! Jemand möchte offensichtlich versuchen mich fertig zu machen!

Warum denn? Ich bin doch nur Rennfahrer ...

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Weihnachtsschmaus Teil 1

Hm, schmeckt wie Hühnchen...
Als kleine vorweihnachtliche Delikatessenjagd gab es am Dienstag abend, nach der PM Klausur, einen kleinen Ausflug zum Wáng fǔ jǐng Nachtmarkt. Christina und Sebastian hatten in ihren Blogs darüber berichtet und uns Lust auf diverse interessante Köstlichkeiten wie z.B. Lammhoden gemacht.

Hier gibts eine kleine Galerie des Ekels/der Neugier, je nach Standpunkt.

Das sind köstliche Riesenheuschrecken :)

Heiko 0:1 Skropion

Der Gestik der Verkäufer nach zu urteilen waren die meisten Speisen der Potenz zuträglich. Speziell die diversen Penisse (Penen?) diverser Tiere scheinen da ein "Geheimtipp" zu sein. Dafür reichte unsere Schmerzgrenze jedoch leider nicht aus. Vielleicht beim nächsten mal :).

Donnerstag, 18. Dezember 2008

德国人疯了- dé guó rén fēng le: Die deutschen sind bescheuert


Seit letzter Woche wird man hier von den Chinesen vermehrt darauf angesprochen, wie bescheuert denn die Deutschen seien... Was ist geschehen?

Ok. Da hat sich das Max-Planck Institut gedacht, wir machen mal ein Fokus China Thema. Alles klar, da brauchen wir noch ein paar chinesische Schriftzeichen fürs Titelblatt. Damits ein bisschen mystischer aussieht, am besten noch die alten Hanzi, die sehen so interessant aus. Woher nehmen? Eigentlich egal, kann ja eh keiner lesen. Man hätte es vielleicht doch vorher prüfen sollen... Denn was steht da eigentlich? Und was ist es? Wenn man in China bei google "Deutsches Magazin" eingibt, kommt das obige Bild als erster Treffer. Es scheint hier also ein großer Spaß zu sein. Hier gibts die Übersetzung, aus erster Hand von mir...ääääh... vielleicht hat meine Chinesischlehrerin etwas....geholfen:

Zhì jīn lǐ pìn cháng zhù rì chǎng. Jiā měi zhì rěn qīn shuài qīng chūn yù nǚ. Yí tài wàn qiān běi fāng jiā lì. Fēng sāo mí rén jí rí dēng chǎng.

Da das den meisten wahrscheinlich noch wenig weiterhilft (inklusive mir), gibts hier die Übersetzung. Ich hoffe sie hat auf dem Weg Chinesisch-Englisch-Deutsch nicht zu sehr gelitten:

Wie haben viel Geld ausgegeben um neue Frauen für unser Freudehaus für lange Zeit zu mieten. Jiamei hat sehr viele jadegleiche Frauen im Frühling der Jugend. Wunderschöne Frauen aus dem Norden! Hausfrauen mit heißen Körpern. Sexy und umwerfend - ab jetzt hier!
Das ist die Werbung für einen Puff in HongKong. :D Zitat Redaktion:
"Wir haben das Bild wegen der Ästhetik gekauft",
sagt Beck. Die Fotoagentur Visum hatte es unter dem allgemeinen Stichwort "chinesische Schriftzeichen" angeboten - ohne Übersetzung. Na herzlichen Glückwunsch, da hat mal wieder jemand weit gedacht. :)

Montag, 8. Dezember 2008

Koreanische Speisen - Seoul Teil 3

Die Seoul-Reisenden mit dutzenden Schüsselchen beim koreanischen Barbecue


"I'm sorry, guys, they say they only have lots of alcohol and meat. You still wanna eat here?!"


Höre ich eine enttäuschte Karen zu uns sagen. Meine Synapsen schließen aufgrund einer Überdosis Endorphine kurz und ich habe Mühe "doch, kein Problem" zu sagen, ohne den Eindruck zu machen gleich den ganzen Laden kaufen zu wollen. Ja, ihr merkt, für den deutschen Nánrén (schwieriger Mensch=Chinesisch für Mann :) ) ist die Koreanische Küche dem Paradies ein Stück näher als alle anderen die ich bisher kennengelernt habe.

Gegessen wird hier auf dem Boden sitzend. Das klingt auf den ersten Ton etwas ungemütlich. Ist es nach einiger Zeit auch. Dafür gibts aber eine wohlig warme Fußbodenheizung...Meine Hüfte ist dafür dennoch nicht gemacht. Nach dem Essen kann allerdings aus dem Schneidersitz direkt die gemütliche Liegeposition eingenommen werden. Ein Traum!

German Tourists! :) Dank an Guido für das Foto

Neben dem Kimchi (Gimchi oder wie auch immer, es gibt keine einheitliche Umschrift des Koreanischen), welches wir ja am ersten Tag, gleich Obelix mit dem Zaubertrank, in Massen verputzten, gibt es natürlich noch diverse weitere Köstlichkeiten. Eine bei Touristen sehr beliebte ist das Korean Barbecue, welches mit einem Tischgrill zubereitet wird. Höchst deliziös!

Dürüm Döner in Asien!

Was für die deutschen ein kleiner Freudentränendrücker war, sieht man auf diesem Foto. Es gab Dürüm-Döner in der Hongdä-Nightlife-Gegend. Da wurden wir schwach! Verkauft wurden die Dinger von einem Ami, der seine köstlichen Alufolienpakete dank eines Fehltrittes erstmal auf der Straße verteilte. Ob da der eine oder andere in deutschen Tasche verschwand, sei eurer Fantasie überlassen :).

Weitere Fotos gibts (bisher nur) bei Guido.

Montag, 10. November 2008

Ingenieur bleibt Ingenieur

Neulich habe ich vom Vorsitzenden unseres Jahrganges eine Einladung zu einer Party erhalten. Bei der Formulierung der Email (siehe unten, FETT) musste ich Schmunzeln und an unser Ingenieur-Schicksal denken... :)

Hi,于乔恩 (ja, das ist mein Name :) )
I'm the monitor of Master 08, and I want to tell you the imformation about the party this evening. We are going to hold a dancing party with girls from other departments this evening. It will start at 6:15pm, and it will be held in a building just out of the east gate of our university.Please do me a favor to tell your friends this information, and if anyone of you is interested in it and want to go to the party, please contact me through the mobile(138**********). I think I can wait for you at the east gate of our university and take you to the building where we will hold the party.Yours, ***

Sonntag, 2. November 2008

... warum?

2. November 2008, ein typischer Sonntag morgen. Naja, was ist schon typisch?

Warmes Wasser gibt es im Wohnheim noch bis 9 Uhr, danach wird's kalt - richtig kalt. So beginnt ein Sonntag nicht selten um 8:45 mit dem lästigen Klingeln meines Weckers, dann der schlaftrunkene Gang unter die Dusche. Duschen gerne so lange, bis nurnoch ein paar Tropfen Warmwasser aus der Leitung kriechen. Wach wird man dabei aber nur, wenn man unter der Dusche feststellt:

a) Moment, hab ich den Wecker nicht auf "ausschlafen" gestellt? oder
b) Die Warmwasserpumpen sind mal wieder kaputt

Egal bei welcher Variante, es läuft einem eiskalt den Rücken runter! Wenigstens wurden gestern die Heizungsanlagen in Betrieb genommen, endlich: der Heizstrahler wurde wieder eingepackt, man kann wieder lüften ohne zu erfrieren, die Luft ist knochentrocken und mein Döschen "Blistex" erfährt neue Zuneigung.

Im Regelfall ist das Wasser warm, ich müde - typisch. So auch heute. Faul wie ich bin, frühstücke ich Sonntags nicht in der Mensa. Nein, ich habe endlich wieder "Oatmeal" + Banane für mich entdeckt, traumhaftes Frühstück, hält nur leider nicht lange vor. So treffen wir uns in der Regel zwischen zwölf und ein Uhr vor dem Wohnheim, um gemeinsam zur Mensa zu fahren. Essen gibt's dort nur bis ein Uhr, somit ist man quasi dazu gezwungen sich vor eins nochmal den Bauch vollzuschlagen. Lecker ist's, auch der Reis - noch immer.

Typisch, oder auch nicht, war jedenfalls Jörns und mein Erlebnis vor der Mensa. Kurz das Fahrrad unter den 1.236 anderen Fahrrädern vor der Mensa versteckt, kurzer Blick zurück (ich will meins ja später auch wiederfinden) und auf in die Mensa. Nach ein paar Schritten kam er wieder, dieser "kurze nichts-begreifende Blick" zur Seite. Jener kurze Blick auf das Ziel und schnell wieder weggeguckt. Plötzlich fängt das Hirn an zu arbeiten und fragt mich: Hast Du gerade wirklich ein chinesisches Mädchen mit gelben Putzhandschuhen, einem verschmutzten Lappen, Putzeimer, einem gelben Smiley-Anstecker und einem Lächeln auf dem Gesicht gesehen? Vor der Mensa? Zur Mittagszeit? Das schaue ich mir nochmal an. Und ich hatte mich geirrt, es waren zwei! Kurze Frage: "men zuò shénme?" (Was (zum Teufel?) macht ihr?). Als erstes drückte sie jedem von uns ein selbst gestaltetes Lesezeichen in die Hand:


Ehe wir uns weiter Gedanken über die Situation machen konnten, wurden wir gefragt, wo denn unsere Fahrräder seien. Wir (mit einer gewissen Vorahnung) zeigten grob in die Richtung unserer Räder. Das reichte nicht, welches genau? Das mit dem roten Schloss? Alles klar! Los zogen die zwei - und putzten unsere Fahrräder.

Wir brauchten ein paar Sekunden, ehe wir begriffen hatten was Sache war und nachgehakt haben: "Warum?". "Nur so, wir sind Volunteers". Die Frage, Volunteers für was, habe ich mir verkniffen - ich schätze einfach ... freiwillig für sich selbst! Die Schriftzeichen bedeuten übrigens soviel wie "Immer lächeln beim Fahrrad putzen, habe einen schönen Tag". Wer der chinesischen Schrift mächtig ist, möge mich bitte korrigieren. Etwas verdutzt gingen wir zum Essen. Nudelsuppe, mit Fleisch, leicht scharf + Gemüse, köstlich.

Auf dem Weg nach draußen musste ich dann doch mal genauer zählen: Es waren doch 11 Frauen vor der Mensa die Fahrräder putzten und an jeden Lenker eines dieser Lesezeichen gehängt hatten. Zwei davon zieren jedenfalls jetzt mein Zimmer.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Das glaub ich jetzt nicht I

Das glaub' ich jetzt aber echt nicht!
Was man in diesem Land nicht alles sehen kann...

Wenn's Pissoir mal wieder ausfällt


Elvis has entered the building!


Begehrtes Diebesgut und Rarität: Der VW-Stern


Wer kennt ihn nicht, den Urban Managent Post!

Sonntag, 5. Oktober 2008

Chinesischer Pragmatismus

Eine Eigenart der chinesischen Bevölkerung (ich möchte den Teufel tun und hier Pauschalisierungen treffen - aber so formuliert es sich besser) ist uns während der Reise besonders aufgefallen. Sie sind ein total pragmatisches Völkchen. Hier mal ein paar lustige Beispiele:


Der letzte Schrei der Kindermode - Die "Scheißhose" (Zitat Micha :) ). Wahrscheinlich selbst ausgeschnitten. Mit nur einem Handgriff ist der Bengel in Geschäfts-Position manövriert - einfacher gehts nicht...

Die Pötte der allgegenwärtigen Fertignudeln als Blumentöpfe...

Beten: Je teurer, desto reicher!?


Und es braucht Strom!


Die Spülung wird eh nie benutzt... Wozu dann ein Pissoir?

Samstag, 13. September 2008

Wanted

Wer kennt diesen Mann?
Am Morgen des 11. Septembers 2008 ereignete sich ein grausamer Zwischenfall an der Tsinghua University in Peking, China. In einem dramatischen Finale einer durchgezechten Nacht besudelte das Oberhaupt der Pekinger Unterwelt, bekannt unter dem Kürzel U. O.-L. , begleitet von dem Applaus streunender Gaffer und ausnüchternder Schaulustiger, das Foyer des weltberühmten Industrial Engineering Departments der Tsinghua University. Scheinbar bekam ihm das Bier des Abends nicht so gut, sodass er sich im Gebäude übergab. Angehörige und Mitarbeiter des Instituts äußerten sich empört:
Ni Baba Mama shenti hau ma?
Keiner der anwesenden Augenzeugen war dazu bereit uns verlässliche Informationen zur wahren Identität des Täters zu nennen. Die Zeugen waren eingeschüchtert, sprachlos und teilweise unter Schock, und wir konnten von ihnen nur erfahren, dass sich der Täter mit einem waghalsigen Sprung aus einem Fenster des 2. Stocks davon machte. Leider haben wir nur dieses eine Bild vom mutmaßlichen Täter von der Pekinger Presseagentur erhalten, was noch am Nachmittag des gleichen Tages von einem mutigen Paparazzo geschossen wurde:


Wir sind fassungslos. Was für ein Mensch ist noch am selben Tag dazu in der Lage, die scheußlichen Verbrechen des Tages in so kurzer Zeit zu verdrängen, oder, schlimmer noch, stolz darüber zu lachen? :) Bei Hinweisen zur wahren Identität des Täters wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an die oben genannten Kontaktadresse, wir sind für Ihre Hilfe sehr dankbar und schützen Ihre Identität sorgfältig.

pr-bao-jans08

Montag, 1. September 2008

Dezentrale Biogasanlagen

Bevor jetzt Angst aufkommt, hier würden ab jetzt nur politische Diskussionen geführt, gibts hier noch was zum schmunzeln:

Mein Bruder ist ja in China unterwegs, um CO2-sparende Techniken zu verbreiten. Bei der Recherche ist er auf folgende durchaus interessante Technik der Biogasgewinnung gestoßen:

Blog: http://www.livinginchina.de/?p=265

(Als Hinweis für alle Nicht-Energiewirtschaft-Geschädigten: Normalerweise wird Biogas aus den gesammelten Exkrementen der Kühe gewonnen)